Mut zu Neuem: Der spektakuläre Flugzeugentwurf der Beechcraft Starship

Oder: Traust Du eigentlich Deiner Intuition?

Im Jahr 1986 fand der Erstflug eines bahnbrechenden und revolutionären Geschäftsreise-Flugzeuges statt: Die Firma Beechcraft, ein renommierter Hersteller von Business-Flugzeugen, hatte sich dazu entschieden, komplettes Neuland zu betreten und ein Flugzeug zu entwickeln, das in seiner Art völlig neu war. Die Konfiguration unterschied sich deutlich von anderen Modellen: Die Triebwerke und die Propeller saßen hinten und nicht vorne. Das Höhenleitwerk des Flugzeuges befand sich dafür vorne und nicht hinten wie üblich – eine insgesamt neue und hocheffiziente Anordnung. Dazu war das Flugzeug komplett aus Kohlefaser-Kunststoff gebaut, also nicht mehr aus Metall und hatte weiterhin ein sehr modernes Bildschirm-Cockpit nach heutigen Maßstäben.

Leider war dieses Modell jedoch kein wirtschaftlicher Erfolg – es wurden nur ungefähr 50 Stück davon verkauft. Das lag insbesondere daran, dass dieses Flugzeug Zulassungsprobleme hatte, weil die amerikanische Luftfahrtbehörde bis dahin mit Flugzeugen, die komplett aus diesem Kohlefaser-Kunststoff gebaut wurden, noch gar keine Erfahrung hatte und deshalb immer wieder neue Anforderungen stellte. Auch war gewissermaßen der Entwurf einfach seiner Zeit voraus und litt am Ende daran, dass er nicht genug Nachfrage generieren konnte.

Traue Deiner Intuition

Und dennoch war es ein sehr außergewöhnliches und wichtiges Flugzeug. Die Idee geht auf den amerikanischen Flugzeugdesigner Burt Rutan zurück. Rutan ist ein Mensch mit wirklich bahnbrechenden Ideen und sagt z. B.: „Wenn Du wirklich etwas Außergewöhnliches machen willst, musst Du Deiner Intuition vertrauen. Klar kannst Du schauen, wie der Wettbewerb Flugzeuge baut oder wie die Vögel fliegen, aber wenn Du wirklich etwas Neues machen willst, musst Du Deiner eigenen Vorstellungskraft vertrauen.“

Es braucht also Mut und das Denken über den Tellerrand hinaus. Allerdings braucht es eben auch Marktresonanz- und Akzeptanz. Das war bei der Beechcraft Starship jedoch leider nicht der Fall…

Raum für Innovationen schaffen

Zu meiner Zeit bei der blowUP Mediengruppe haben wir ebenfalls innovative Projekte vorangetrieben – und unsere Kunden begeistert: z. B. in Dubai verkleideten wir zum Jahresjubiläum des seinerzeitigen Scheichs ein Hochhaus vollständig mit Werbematerial – das dortige World Trade Center trug das Konterfei des Herrschers. Zur Fußballweltmeisterschaft 2006 wurde im Auftrag der Deutschen Telekom die „Kugel“ auf dem Fernsehturm in Berlin komplett zum Fußball verklebt und später der Mast des Turms zum wohl längsten Liebesbrief überhaupt.

Gelernt habe ich in der Zeit, dass es für Innovation Raum braucht. Es lohnt sich, den Ideenträgern im Unternehmen genau diesen Raum zu geben damit innovative Projekte entstehen. Denn wenn die Freiheit da ist, wirklich schöpferisch zu denken, wenn es gelingt der Intuition zu vertrauen, dann entsteht tatsächlich Bahnbrechendes – und hoffentlich ist auch der Markt dafür dann bereit.

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