Welcher Risiko-Typ bist Du?

Bist Du eher der Haudegen oder schätzt Du Risiken sinnvoll ab?

Wenn ich an Risikobereitschaft denke, kommt mir direkt ein Beispiel aus der Fliegerei in den Sinn: Der Durchbruch der Schallmauer war nicht nur eine echte Innovation, sondern auch ein großes Risiko…

Es war im Oktober 1947, als Chuck Yeager mit der Bell X-1 erstmals schneller als der Schall flog. Bis dahin war ein solches Manöver undenkbar, denn bei Annäherung an die Schallmauer wird ein herkömmliches Flugzeug steuerlos und es kommt zu unkontrollierbaren Flugzuständen. Mehr noch: Die Schockwellen, die entstehen, können das Flugzeug sogar zerstören – die Schallmauer hatte ihren Namen nicht von ungefähr. Deshalb braucht es für solch ein Unterfangen auch ein Spezialdesign, um die Steuerfähigkeit des Flugzeugs weiterhin zu gewährleisten. Und es braucht natürlich einen Piloten, der bereit ist mit allem zu rechnen und ein großes Risiko einzugehen. Chuck Yeager war so ein Typ.

Ein riskanter Flug

Doch beinahe hätte der Flug in dieser Art nie stattgefunden, zumindest nicht unter der Führung von Yeager. Denn vor seinem riskanten Flug machte er mit seiner Frau einen nächtlichen Reitausflug. Unglücklicherweise stürzte er dabei und brach sich zwei Rippen. Schnell wusste Yeager, dass es ihm so unmöglich war die Luke der X-1 zu schließen. Kurzerhand besorgte ihm sein guter Freund Jack Ridley einen gekürzten Besenstil, mit dessen Hebelwirkung es nun doch möglich war die Luke zu schließen und somit den Flug trotz gebrochener Rippen durchführen zu können. Mit diesem Flug hat er alles auf eine Karte gesetzt, alles riskiert.

Risiko abschätzen – Entscheidungen tragen

Alles auf eine Karte zu setzen, ist in meinen Augen jedoch nicht immer eine gute Idee. Dabei erinnere ich mich zurück an die Gründung der blowUP Media Gruppe, Mitte der 90er-Jahre. Die Vision von meinem Geschäftspartner und mir: Wir wollten Baugerüste mit großen, bunten Bildern ausschmücken und so ein neues Werbemedium schaffen. Wie wir fanden, eine lohnenswerte Geschäftsidee und eine echte Innovation für die es sich lohnen würde, ein Risiko einzugehen. Doch anders als Yeager hatten wir mit unserem Vorhaben nichts zu verlieren. Wir hatten – einfach gesagt – weder Kind, noch Haus, noch Hund und schon gar nicht setzten wir unser Leben aufs Spiel. Wenn die Idee nicht zünden würde, hätten wir jederzeit die Möglichkeit in unser Angestelltenverhältnis zurückzukehren. Insofern sind wir lediglich ein abschätzbares Risiko mit der Gründung der blowUP Media eingegangen und konnten das Unternehmen zum Marktführer in Europa entwickeln.

Wenn Du ein Risiko eingehen möchtest, dann solltest Du Dir vorher überlegen, ob es ein abschätzbares Risiko ist und ob es sich wirklich lohnt dies zu tun, etwa wenn es zur deutlichen Kosteneinsparung beiträgt oder eine große Entwicklungschance darstellt. Und im nächsten Schritt musst Du dann auch dafür bereit sein, Deine Idee bis zum Erfolg oder Misserfolg zu führen. Also, was denkst Du? Bist Du eher der Haudegen oder schätzt Du Risiken genau ab?

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